Heute sieht es für die Möwen dort nicht rosig aus.
Das wichtigste Brutgebiet im Vorhafen von Zeebrugge wird nämlich verschwinden. Es wird in einigen Jahren als Hafenterrain in Gebrauch genommen werden.
Auch in Oostende kommt die Population stets mehr unter Druck.
Unter anderem als Folge der Erneuerung der Dächer, auf denen sich die bedeutendsten Kolonien angesiedelt haben, z.B. auf den Dächern 'Holzhandel Lemahieu' und auf dem Bahnhof von Oostende.
Um die Belästigung für die Bewohner zu vermindern, wird von der Stadt auch aktiv versucht, um die Brutfälle aus dem Stadtzentrum fernzuhalten. Das bedeutet, dass in Kürze beinahe die gesamte flämische Möwenpopulation auf Suche nach alternativen Brutgelegenheiten gehen muss. Man kann nicht gut vorhersagen, wie die Möwen darauf reagieren werden.
In Analogie zu ähnlichen Vorfällen im Ausland muss man erwarten, dass sich die Population teils über Flandern ausbreiten wird, vor allem über die Küstengemeinden, und sich zum anderen Teil den Kolonien im Ausland anschließen wird.
Es könnte dann auch sein, dass die Anzahl von Dachbrütern und die damit verbundene Möwenbelästigung spürbar zunehmen wird. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Möwen die Brutplätze von anderen Küstenbrutvögeln einnehmen werden. Hierdurch kann das Fortbestehen von einigen geschützten Brutplätzen, wie z.B. das 'Sternenschiereiland' ('Seeschwalben-Halbinsel') und das flämische Naturschutzgebiet ‘de Baai van Heist’ (‘Heister Bucht’), in Gefahr geraten.
Die Zukunft wird zeigen, wie die Reaktion der Möwen ausfällt. Aber es bleibt ein Faktum, dass Bekämpfungsaktionen sehr durchdacht durchgeführt werden müssen.
Wie kennen aus dem Ausland Beispiele (NL)*
(.PDF, 4 MB) (.PDF, 4 MB), wo undurchdachte Bekämpfung die Probleme nur noch größer gemacht haben.* Rock P. Urban gulls: problems and solutions (2005) - British Birds 98: 338-355
