Möwenbelästigung

Was kannst Du tun, um Belästigungen vorzubeugen?

» VERSCHMUTZUNG DURCH ABFALL

Auf Suche nach Nahrung picken Möwen Plastik-Abfallsäcke kaputt oder machen offene Abfallbehälter leer. Das schmutzige Straßenbild ärgert die Passanten und ist nachteilig für den Tourismus. Daneben sind auch die Exkremente von Möwen ekelhaft: sie verunreinigen Dächer, Autos, Bürgersteige und... Menschen.

Was kannst Du tun?

Stelle Plastik-Abfallsäcke erst kurz vor der Abholung nach draußen. Kein offen herumliegender Abfall, keine Belästigung. Verschließe so weit wie möglich die Abfallbehälter.

» GEKREISCHE

Genauso wie der Wind und die Wellen gehört das Gekreische der Möwen zur Atmosphäre der Küste. Während der Brutsaison, vor allem zu der Zeit, wo die Jungen ausfliegen, kann das Gekreische freilich störend rüberkommen. Dann verhalten sich die Altvögel von morgens früh an sehr lärmend und aggressiv, um ihre Nachkommenschaft zu schützen.

Was kannst Du tun?

1) Verhindere den Nestbau auf dem Dach, wenn das Gekreische Dich ärgert

Einige Tipps für vorbeugende Maßnahmen:

• Betrete regelmäßig das Dach oder den Garten, besonders von April bis Ende Juni. Deine störende Anwesenheit macht für die Möwen den Ort weniger attraktiv, um ein Nest zu bauen.
• Sorge für eine flache Dachoberfläche ohne Hindernisse, so dass sich kein Nistmaterial aufhäufen kann.
• Entferne mögliches Nistmaterial (Zweige, Moos, Blätter) vom Dach.
• An Risikostellen (Schornstein, Dachrand, Dachfenster), die für einen Nestbau geeignet sind, kannst Du Stifte/Bolzen in großer Dichte anbringen (siehe Zeichnung), vor allem auf flachen oder leicht abfallenden Dächern.
• Kabel oder Drähte an Risikostellen (flache oder leicht abfallende Dächer) sind zwar gegen Nestbau nicht so effektiv, aber sie verhindern, dass dorthin Möwen zum Rasten oder Schlafen kommen. Dadurch gibt es weniger Exkremente auf dem Dach. Die Kabel werden am besten parallel zueinander (mit einem Zwischenraum von 25 cm) und gleichlaufend mit dem Dach angebracht. Auch hohe Aussichts- oder Raststellen, wie z.B. der First eines Schrägdaches, können auf die gleiche Manier als Sitzplatz ungeeignet gemacht werden.
• Auf schwer zugänglichen platten Dächern können Netze ein Hilfsmittel sein. Dies ist manchmal einfacher als Drähte zu spannen. Sie sind wohl teurer und sehen nicht immer schön aus. Wähle darum eine neutrale Farbe. Ein anderer Nachteil ist, dass sich darin Vögel verstricken können. Ein Netz mit einer Maschenweite von ungefähr 75 mm ist geeignet, um Möwen abzuhalten, und das Risiko, dass sich Möwen verstricken, ist gering.

Netze, Stifte oder Kabel müssen fachkundig angebracht werden und regelmäßig instand gehalten werden. Achte auch darauf, dass Dein Dach schön aussieht und nicht das Aussehen einer verstärkten Burg bekommt. Achte auf die Wahl der Farbe und den visuellen Eindruck auf die Umgebung. Beachte genau, dass die Möwen geschützte Vögel sind: die Maßnahmen dürfen nur vor oder nach dem Brüten durchgeführt werden.

2) Zerstöre nie die Eier

Nicht nur, weil die Möwen geschützte Vögel sind, sondern auch, weil das einfach nicht hilft. Die Vögel legen ganz normal neue Eier. Das liegt in ihrer Natur. 3) Melde Nestbauversuche

Man kann Nestbauversuche mit diesem Formular (NL) (.PDF, 1.1 MB) melden.
Die 'Coördinatiepunt Duurzaam Kustbeheer' möchte die Stelle und die mögliche Art des störenden Möwengehabes kennen.

» AGGRESSION

Möwen sind relativ große Vögel mit einem frechen Blick. Um einen Happen zu ergattern, wagen sie auch schon mal, sich unverfroren zu betragen. Ihr Flug hat dann manchmal den Anschein eines Angriffs. In der Brutsaison, von April bis August, kann der Schutzreflex der anfliegenden Vögel in der direkten Umgebung ihres Geleges oder ihrer Jungen manchmal gefährlich sein.

Was kannst Du tun?

Füttere die Möwen nicht. Sie leiden mit Sicherheit keinen Hunger und Essensreste ziehen auch schädliche Tiere (Ratten) an. Mehr noch: das Füttern von Möwen ist sogar gesetzlich verboten. In manchen Küstengemeinden stehen darauf hohe Geldstrafen. Oostende verordnet die höchsten Bußgelder (€ 250), aber auch in Knokke-Heist (€ 125), De Panne (€ 60) und Blankenberge (€ 37) muss man tief in die Tasche greifen.
Wenn in Ihrer Region doch gefüttert wurde, dann bitte hängen Sie das Plakat (.PDF, 0.2 MB) am Fenster.


Und schließlich: bleibe, wenn irgendwie möglich, aus der Nähe von Möwennestern.

Was kann die Gemeinde tun, um Belästigungen vorzubeugen?

• Harte und geschlossene Abfallbehälter auf öffentlichen Plätzen aufstellen. Stabilere Abfallsäcke helfen nämlich nicht.
• Die Zeit zwischen dem Hinausstellen und der Abholung der Abfallsäcke so kurz wie möglich halten.
• Touristen und denjenigen, die einen zweiten Wohnsitz haben, eine angepasste Abfallabholung anbieten, z.B. unterirdische Container oder Nachtabholung.
• Die oft übervollen Abfallbehälter auf dem Strand rechtzeitig leeren.
• Deutliche Informationen liefern (z.B. durch Hinweisschilder und Plakaten (.PDF, 0.2 MB)) bezüglich des korrekten Verhaltens und des Fütterungsverbots.
• Strenger gegen das Füttern von Möwen auftreten.
• Verfallende Wohnungen und Leerstände kontrollieren, um dort einem unerwünschten Nestbau zu begegnen.
• Aktive Maßnahmen ergreifen, um Brutversuche an Stellen, wo dies unerwünscht ist, zu verhindern.
• Einwohner und Zweitwohnungsinhaber bei der Durchführung von präventiven Maßnahmen, um Nestbau zu vermeiden, unterstützen.